Prostatavergrößerung, Prostataresektion durch die Harnröhre (TURP)
Die Resektion der Prostata ist ein sicheres aber auch ein risikoreiches Vorhaben, welches um gefahrlos angewendet zu werden, einer speziellen Erfahrung bedarf. Das Aushobeln, die Koagulation oder die Erhitzung des Gewebes führt zu dessen Schrumpfung, ohne dabei die Schließmuskulatur zu verletzen. Das erlaubt eine sanfte Heilung und rasche Erholung ohne das Risiko die Harnkontrolle zu verlieren.
Die Prostata ist die auf der Muskulatur des Beckenbodens aufliegende männliche Drüse unterhalb des Blasenhalses. Sie umgibt einen Teil der Harnröhre und besteht aus zwei seitlichen und einem mittleren Lappen, sowie dem sogenannten Samenhügel. Der Samenhügel ist ein kleiner rundlicher Teil am spitzzulaufenden distalen Teil der Prostata. Dort tritt das Sperma während der Ejakulation aus. Dieser Teil wird während einer Operation als die unterste Grenze der Prostata betrachtet. Die Prostata hat den größten Anteil an der Sekretion des Spermas und wird wesentlich durch das männliche Hormon Testosteron beeinflusst. Im Verlauf des Lebens vergrößert sich die Prostata und kann dadurch Schwierigkeiten beim Wasserlassen verursachen. Was letztlich zur Vergrößerung führt, ist noch nicht ganz geklärt. Die Therapie erfolgt gewöhnlich medikamentös oder chirurgisch.
Der Patient liegt unter allgemeiner oder Rückenmarksnarkose in der Steinschnittlage. Die Harnröhre und Blase werden mit einem Zystoskop (Blasenspiegelung) untersucht. Dann werden der Blasenhals und die Prostata mit der Schlinge herausgeschält bis man bei der Kapsel landet. Da die Gefäße der Prostata ständig verödet werden, kommt es meistens nicht zu einem großen Blutverlust. Der Patient wird nach dem Eingriff für ca. 3 Tage auf der Station bleiben müssen.
Bipolare transurethrale Resektion der Prostata (Bipolare TURP):Die Vorbereitungen, Lage und Narkose sind wie in TURP. Die Harnröhre und Blase werden mit einem Zystoskop (Blasenspiegelung) untersucht. Dann werden der Blasenhals und die Prostata mit der bipolaren Schlinge herausgeschält bis man bei der Kapsel landet. Da die Gefäße der Prostata vor jedem Schnitt verödet werden, kommt es zu keinem nennenswerten Blutverlust. Der Patient wird nach dem Eingriff für ca. 1 Tag auf der Station bleiben müssen.
Grünlicht-Laser-Verdampfung der Prostata:Die Vorbereitungen, Lage und Narkose sind wie in TURP. Die Harnröhre und Blase werden mit einem Zystoskop (Blasenspiegelung) untersucht. Dann werden der Blasenhals und die Prostata mit dem Grünlicht-Laser (KTP Laser) blutfrei verdampft bis man bei der Kapsel landet. Da die Gefäße der Prostata vor der Verdampfung verödet werden, kommt es zu keinem nennenswerten Blutverlust. Der Patient wird nach dem Eingriff für ca. 1 Tag auf der Station bleiben müssen.
Diese Operation ist für Patienten geeignet die unter Marcumar oder an Herzerkrankungen leiden oder Blutverdünnungsmittel zu sich nehmen, oder in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten haben. Sie ist auch unter lokaler Betäubung der Prostata durchführbar.
Der Patient liegt mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken. Unter allgemeiner Narkose wird ein langer Schnitt im Unterbauch durchgeführt. Das Gewebe wird freipräpariert bis man bei der mit Kochsalz gefüllten Blase landet. Die Blase und deren seitlichen Strukturen werden mittels ein speziellen Hacken weggedrückt um an die Prostataoberfläche zu gelangen. Die oberflächlich verlaufenden Venen werden verödet um etwaige Blutungen zu vermeiden. Die Kapsel wird quer geöffnet, bis das Prostatagewebe zum Vorschein kommt. Das Prostatagewebe wird dann mit dem Finger freipräpariert und aus der Wunde heraus luxiert. Gegebenenfalls werden Blutungen versorgt und mit Nähten verschlossen. Ein Harnröhrenkatheter wird durch die Harnröhre in die Blase geführt. Ein zweiter Katheter wird durch die Bauchdecke in die Blase hineingestochen. Die Kapsel und die Wunde werden schichtweise vernäht. Die Haut wird verschlossen und ein Verband angelegt.